Ein Stück Geschichte im Herzen von Bernau
Vom Mittelalter bis heute
Das Mühlentor prägt seit 2013 wieder an seinem historischen Standort das Stadtbild. Viele Bernauerinnen und Bernauer sowie Besucher unserer Stadt nehmen es inzwischen ganz selbstverständlich wahr, doch die Geschichte dieses Wahrzeichens ist weniger bekannt.
Um den Wiederaufbau des Tores zu ermöglichen, haben engagierte Bürgerinnen und Bürger Geld gesammelt, den Bau geplant und bis zur Fertigstellung im Jahr 2013 begleitet. Auch heute noch kümmert sich der extra dafür gegründete „Verein zur Förderung des Wiederaufbaues des Mühlentors in Bernau bei Berlin e.V.“ um die Betreuung des Tores und die Vermittlung der Historie.
Diese Webseite möchte Ihnen das Mühlentor näherbringen, von seiner Geschichte über den Wiederaufbau bis hin zu aktuellen Aktivitäten des Vereins.
Die Geschichte des Mühlentors
Das Bernauer Mühlentor blickt auf eine bewegte Vergangenheit zurück, von der mittelalterlichen Stadtbefestigung über den Abbruch 1885 bis zum Wiederaufbau in den Jahren 2012 und 2013.
Das Bernauer Mühlentor blickt auf eine bewegte Vergangenheit zurück. Sein Vorgängerbau stand jahrhundertelang an der Mühlenstraße und war Teil der historischen Stadtbefestigung. Nach der Beschreibung von August Wernicke in der Chronik der Stadt Bernau von 1886 bestand es noch bis 1824 aus insgesamt drei Toren, dem Torschreiberhaus, dem Wachtlokal sowie dem Mühlentor, die mit seitlichen Mauern verbunden waren.
Danach wurden die äußeren Teile der Toranlage abgerissen und das Steinmaterial beim Bau von Küster- und Schulhaus verwendet. Das Mühlentor selbst wurde 1885 abgebrochen, weil sein baulicher Zustand sehr schlecht und die Durchfahrt für die Heufuhren der Bauern zu einem Hindernis geworden war. Die Genehmigung zum Abbruch wurde nur erteilt, weil die Stadt sich zur Reparatur der Rundtürme bereiterklärte, auf welche die Königliche Regierung schon seit zwanzig bis dreißig Jahren hingewiesen hatte.
Lange Zeit blieb hier eine Lücke, bis die Idee zum Wiederaufbau entstand. Im Mai 2006 wurde durch 23 engagierte Bürgerinnen und Bürger der „Verein zur Förderung des Wiederaufbaues des Mühlentors in Bernau bei Berlin e.V.“ gegründet. Danach galt es, Geld für den Bau zu sammeln. Das erfolgte durch den Verkauf von Werbeartikeln und vor allem von sogenannten Mühlentor-Steinen. Gleichzeitig begannen in Abstimmung mit der Stadtverwaltung und der Denkmalpflege die Planungen für den Bau, welche überwiegend durch Vereinsmitglieder unentgeltlich erfolgten.
Über die POMERANIA war es 2012 möglich, gemeinsam mit der Stadt Stargard im Rahmen des Programms Europäische territoriale Zusammenarbeit bzw. grenzüberschreitende Zusammenarbeit der Länder Mecklenburg-Vorpommern und Brandenburg mit der Republik Polen Fördermittel für den Wiederaufbau des Mühlentores in Bernau und die Sanierung des Walltores in Stargard zu erhalten.
Am 27. August 2012 konnte mit dem Bau begonnen werden. Neben Backsteinen wurde im Inneren des Mühlentores auch Stahlbeton verwendet. Die Stadt- und die Landseite wurden nach historischem Vorbild gestaltet, die Seiten jedoch modern ausgeführt. So ist erkennbar, dass es sich um ein Bauwerk unserer Zeit handelt. Außerdem ist das neue Tor etwas größer als ursprünglich, um die Durchfahrt für Lkw und Feuerwehr zu ermöglichen.
Die Übergabe des fertiggestellten Mühlentores erfolgte nach einer Bauzeit von nur neun Monaten am 30. Mai 2013.
Meilensteine des Mühlentores
Meilensteine des Mühlentores, von der Ausgangssituation an der Mühlenstraße über Gründung, Bau und Grundsteinlegung bis zu Stadtseite und Landseite des fertigen Tores.
Mühlenstraße bis zum Sommer 2012
An der Mühlenstraße blieb nach dem Abbruch des alten Tores über viele Jahrzehnte eine Lücke im Stadtbild, hier sollte das neue Mühlentor wieder entstehen.
Feldsteine der alten Gründung
Die Feldsteine von der Gründung des alten Mühlentores wurden sichtbar und dokumentiert, bevor die obere Schicht ausgegraben werden konnte für die neue Bodenplatte.
Gründung mit Bodenplatte und Anschlüssen für die Stahlbetonwände
Gründung mit Bodenplatte und Anschlüssen für die Stahlbetonwände, die statische Basis für den Neubau des Tores entsteht.
Grundsteinlegung am 13.09. 2012 mit den polnischen Partnern
Grundsteinlegung am 13.09.2012 mit den polnischen Partnern aus Stargard, ein sichtbares Zeichen der gemeinsamen europäischen Zusammenarbeit.
Innerer Betonkern noch ohne Decke
Innerer Betonkern noch ohne Decke, die Konstruktion wächst in die Höhe, der spätere Torbogen ist bereits deutlich zu erkennen.
Maurerarbeiten
Maurerarbeiten, das Mauerwerk für den inneren Bogen wurde auf Holzschalung errichtet und gibt dem Tor seine charakteristische Form.
Zimmerer und Dachdeckerarbeiten
Zimmerer und Dachdeckerarbeiten, die Dachkonstruktion wird aufgesetzt, Gerüste umgeben das Bauwerk und das Mühlentor erhält seine endgültige Silhouette.
Pflasterung der Durchfahrt
Pflasterung der Durchfahrt, der Bereich unter dem Tor und das Umfeld werden städtebaulich gestaltet und für den Verkehr vorbereitet.
Stadtseite ...
Stadtseite ... die fertige Stadtseite des Mühlentores orientiert sich eng am historischen Vorbild und prägt wieder das Stadtbild an der Mühlenstraße.
... und Landseite des fertigen Tores
... und Landseite des fertigen Tores, auch die Landseite und das Umfeld sind gestaltet. Das Tor ist seitdem aus beiden Richtungen ein markantes Eingangstor zur Stadt.
Mühlentor im täglichen Gebrauch
Das neue Tor ist bewusst etwas größer als ursprünglich, damit heute auch Lkw und Feuerwehr das Bauwerk sicher passieren können.
Stimmung am Tor im Jahreslauf
Ob im Sommer oder im Winter, das Mühlentor ist heute ein fester Bestandteil des Stadtbildes und beliebtes Fotomotiv für Gäste und Einheimische.
Spendenziegel und Begleitbuch
Mit nummerierten Mühlentor-Ziegeln und dem Buch zur Geschichte und zum Wiederaufbau unterstützen Sie die Arbeit des Vereins und die Betreuung des Mühlentores.
Nummerierte Mühlentor-Ziegel
Für die Beschaffung der Eigenmittel ließ der Verein 1.000 nummerierte Ziegel von Hand fertigen, die im Tor eingebaut wurden. Ein Teil dieser Steine kann noch erworben werden.
Zu jedem Ziegel wird ein Spenderbrief und eine Spendenbescheinigung ausgestellt. Hier sehen Sie den Spenderbrief Nummer 673 als Beispiel.
Die Mühlentor-Steine machen die Unterstützung der Spenderinnen und Spender im Bauwerk selbst sichtbar.
Buch zur Geschichte und zum Wiederaufbau
Über die Geschichte und den Wiederaufbau des Mühlentores wurde ein ausführliches Buch verfasst. Es spannt den Bogen von der historischen Toranlage über den Abbruch bis hin zu Planung und Neubau.
Das Buch kann in der Bernauer Buchhandlung „Schatzinsel“, in der Touristeninformation oder direkt beim Verein erworben werden. Das Plakat zeigt die Gestaltung der Buchwerbung.
Die dem Verein aus Mitgliedsbeiträgen und Spenden zufließenden Mittel werden seit Fertigstellung des Tores für die Vereinsarbeit und die Betreuung des Mühlentores eingesetzt.
Schreiben Sie uns
Sie haben Fragen zum Mühlentor, möchten einen Spendenziegel erwerben, interessieren sich für Restbestände des Spendenmerch oder das Begleitbuch? Wir melden uns persönlich bei Ihnen.